Sieben Säulen? |
Von CriCri und Marc haben wir die Empfehlung Jordan Tracks, und suchen deren Office im Dorf auf. Dort sitzt Isabelle, eine Belgierin, die mit Selim, einem lokalen, jungen Beduinen verheiratet ist. Zusammen (und mit weiterer Grossfamilienhilfe) schmeissen sie ihre Tour- und Camporganisation, draussen in der Wüste gehört noch ein Beduinencamp zu Jordan Tracks. Überhaupt hat man den Wadi Rum, was Guides, Jeeps, Kamele usw. betrifft in beduinischer Hand gelassen und das tut dem Gesamtflair hier sehr gut. Auch wenn es touristische Angebote sind, es kommt einem ungeheuer original und richtig vor. Und auch hier leidet man momentan unter der Baisse durch alle möglichen arabischen Staatskrisen, es sind recht wenige Leute in der Wüste, gut für uns, denn auch unser Wunschprogramm kann am nächsten Morgen direkt losgehen.
Bei Jordan Tracks hat unser Wunschprogramm auch einen Namen, nämlich "Best of Bedouin". Und das geht so, erklärt uns Isabelle, am nächsten Morgen treffen wir unseren Guide, der uns dann den ganzen Tag mit dem 4WD-Landcruiser zu den schönsten Punkten der Wüste schaukelt, zum Abschluss gibt es einen Beduinentee in einer Felsnische mit Sonnenuntergang. Anschliessend werden wir ins Camp gefahren, wo wir unsere Zelthütte beziehen werden und ein einfaches Abendessen bekommen.
Am nächsten Tag wird dann gewandert, und zwar auf einen Berg im Süden mit Blick nach Saudi Arabien. Der Abend wieder Camp und am dritten Tag reiten wir dann auf Kamelen ca. 8 km zurück ins Rum Village. Soweit so gut, das ist gebucht, da auch der Gesamtpreis wirklich in Ordnung ist. Wir haben noch den restlichen Nachmittag frei, und machen eine kleine Wanderung zu den Wasserstellen oberhalb des Village. Die Aussicht ist wunderschön und wir lassen die Sonne auf dem Rückweg untergehen. Die Nacht ist superruhig und die frische Luft der Wüste garantiert einen wunderbaren Schlaf.
Rum Village |
Also stehen wir am nächsten Morgen um halb zehn bei Jordan Tracks und bald darauf kommt ein beduinischer Jüngling, Attallah, in einem wackligen Toyota Jeep vorgefahren, der wahrscheinlich dreimal so alt ist wie er selbst. In Deutschland würden wir seine Befähigung zum Führen eines Fahrzeugs wahrscheinlich anzweifeln, aber wir sind hier ja in der jordanischen Wüste...
Go, Attallah, Go! |
Erster Halt: Lawrence Spring |
Die gute Laune ist ansteckend, der Tag beginnt herrlich, die Aussichten in die Wüste sind atemberaubend. Das Wadi ist ein absolutes Highlight der Reise! Schon sitzen wir wieder im Landcruiser und es geht zur nächsten Station, einem engen, hohen Canyon, der in die mächtigen Felswände geschnitten ist. Vor dem Canyon mischen sich gelber und roter Sand, und in der Schlucht strahlt der Fels aus der Dunkelheit. Ein kleiner Beduine demonstriert uns seine Kletterkünste und wir bewundern ein paar nabatäische Felszeichnungen, die die Wasserstelle markieren.
Colors Of Sand |
Colors Of Rock |
Vor dem Canyon steht ein Beduinenzelt, man bietet allerlei an, Beduinentracht, Amber, Kräuter, Bronzegefässe, Tee...auf Letzteres kommen wir gerne zurück. Wir sitzen am Feuer, im Dunkel des Zelts, chatten ein bisschen mit anderen Touristen und fühlen uns pudelwohl.
Tea Break with Attallah |
Und unten schläft Attallah |
Die Wüste lebt |
Auch wir wollen weiterleben, und zur körperlichen Erbauung nach all der Kletterei hat Attallah auch eine Lunchbox für uns dabei. Ein Plastikteppich wird in einer Felsnische ausgebreitet, und wir freuen uns über Schmierkäse, Dosenfisch, Gurke, Tomate und natürlich Fladenbrot.Aber noch viel wichtiger (für Attallah) ist, dass nach dem Essen mal wieder geschlafen wird, wir liegen alle auf dem Teppich und lauschen der Ruhe, die aus der Wüste kommt...
Lunch Break |
Gestärkt und ausgeruht geht es weiter im Programm. Wieder bringt uns unser Beduinenguide zu tollen Stellen, und wir bekommen die kleinen Wanderungen und Klettereien erklärt, einmal laufen wir eine gute halbe Stunde durch einen wunderschönen Canyon, Attallah erwartet uns am anderen Ende, und auch hier tun sich atemberaubende Aussichten auf...
Beautiful Views |
Stonebridge |
Wadi Sunset |
Bei uns ist die Tür auf |
Auch die anderen Campgäste sind nett, z.B. der Mathelehrer aus Brügge, der mit seinem Sohn da ist, und bei vielen Schachzügen von Gudrun und mir nur im flackernden Schein des Zeltfeuers leicht die Stirn runzeln muss...die Beiden machen auch "Best of Bedouin", und während wir am nächsten Tag zu unserer Wüstenwanderung aufbrechen, geht es für die Beiden per Kamel zurück ins Village.
das steht uns dann morgen bevor |
Desert Peak |
Butt Stresstest |
Rum Biking |
...die drittschönste Aussicht der Welt auf. |
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